Post by Camila on Jun 26, 2022 19:08:08 GMT 1
Der Film Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse ist zwar nicht mehr neu (Start war am 07.04.22, glaube ich), aber ich habe ihn erst vor kurzem im Kino gesehen, weshalb ich ihn hier doch in dieser Rubrik bringe. Und weil ich mir nicht so ganz sicher bin, was ich von ihm halten soll und gerne darüber reden würde.
Zum einen, es ist wieder eine Erweiterung des tollen Magie-Universums, das J. K. Rowling erschaffen hat. Insofern klasse! Die ersten beiden Teile fand ich toll, wenngleich sie für mich nicht ganz an die Harry Potter-Filme heranreichten, aber ich hab sie trotzdem unglaublich gerne (und immer wieder) gesehen.
Zum anderen jedoch kam es mir so vor, als hätte man die Handlung arg verkürzt und beschleunigt, um den Film mit einem Schluss enden zu lassen, der auch als Schluss dieser Filmreihe angesehen werden kann. Das ging meines Erachtens nach sehr zu Lasten des Films.
Sicher, nach dem verhältnismäßigen Erfolg von Teil 1 kam Teil 2 an den Kinokassen nicht mehr ganz so gut weg. Man hatte damals schon davon gesprochen, aus den ursprünglich geplanten 5 Teilen nur noch 3 zu machen. Doch hatte ich wirklich gehofft, das wäre nur ein Gerücht, und man würde die Geschichte doch noch ausführlicher schreiben. Aber das geschah nun wohl doch nicht.
Ein paar Beispiele, die mir aufgestoßen sind:
1. Die tragische, in zwei Filmen ausführlich vorbereitete und verwickelte Geschichte von Credence wurde schnell gelöst und aus Aberforth der Vater gemacht. Sicher nicht völlig abwegig, denn dass Credence ein Dumbledore sein musste, hatte man ja in Teil 2 durch das Auftauchen von Fawkes, dem Phönix der Dumbledores, erfahren. Ich hätte zwar eher darauf getippt, dass es sich bei Credence um einen jüngeren Bruder handelte, der ebenso wie seine Schwester Ariana einen Obscurus in sich trug (dass Ariana daran gestorben war, hatte ich bereits nach dem 2. Film vermutet), aber nun gut, er war nun Aberforths Sohn. Warum nicht.
Aber wo Credence in Teil 1 und 2 noch eine tragende Rolle spielte, wurde er in Teil 3 meiner Meinung nach sehr vernachlässigt. Man sah ihn kaum, und wenn, dann hatte er keine großen Szenen. Das stand im krassen Widerspruch zu der Screentime, die er im 2. Teil bekommen hatte und wurde dem komplexen Charakter nicht gerecht.
2. Und wo war das zu Herzen gehende Drama zwischen den beiden sich (teils) noch immer Liebenden Dumbledore und Grindelwald? Davon hatte ich mir mehr erhofft. Jude Law transportierte als Dumbledore noch immer sehr gut den inneren Zwist zwischen Liebe und Verzweiflung, Mads Mikkelsen als Grindelwald kam mir hingegen völlig kalt und seelenlos vor. Unwillkürlich habe ich mir die Frage gestellt: "Wäre das auch so gelaufen, wenn Johnny weiter Grindelwald gespielt hätte?" Vielleicht täusche ich mich ja, aber ich meine, in ihm in Teil 2 wesentlich mehr Emotionen empfunden zu haben als in Mikkelsen in Teil 3. Lag's am Schauspieler? Oder am Drehbuch? Ich finde, Mikkelsen ist ein phantastischer Darsteller. Und er ist sicher in der Lage, Emotionen zu transportieren oder im Zuschauer wachsen zu lassen. Aber bei seinem Grindelwald wuchs bei mir höchstens der Wunsch, ihn nicht mehr als nötig auf der Leinwand zu sehen.
3. Und dann noch: WO war das Duell zwischen ihm und Dumbledore, bei dem Dumbledore ihm den Elderstab abgenommen haben musste? Kommt das vielleicht doch noch in Teil 5, sollte weiter gedreht werden? Was ich nicht glaube. Oder müssen wir Fans uns das jetzt einfach denken, dass das irgendwann in der Zeit zwischen Teil 3 und Harry Potter und die Kammer des Schreckens passiert? Das wird wohl eher der Fall sein.
4. Außerdem fand ich die Geschwindigkeit, mit der Queenie sich von Grindelwald wieder ab- und ihrem Jakob zugewandt hat, fast schon atemberaubend! Ich hatte mir mehr Inhalt erhofft, auch in diesem Handlungsstrang. Mehr Emotionen, kein einfaches Runtererzählen. Und dann waren sie plötzlich verheiratet. -
5. Und wo zum Geier war Tina in dem gesamten Film???
6. Und Dumbledore spazierte langsam in die verschneite Winternacht hinaus. Ende.
Ende? Ich hoffe nicht. Aber ich befürchte, doch.
Es ist wirklich schade, wie sehr doch die Einnahmen an den Kinokassen immer noch über den Erfolg oder Misserfolg einer Filmproduktion bestimmen. Das hat schon einige richtig gute Filme vorübergehend degradiert, die es dann über DVD/Blu-Ray oder später über Streaming geschafft haben, doch noch ein voller Erfolg zu werden (ich sage nur "Equilibrium" oder "Last Action Hero").
Aber ich denke, bei den Phantastischen Tierwesen wird auch das nicht mehr der Fall sein. Bei den genannten Filmen handelt es sich um Perlen, die für sich sprechen. Als Perle kann man Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse aber leider nicht bezeichnen.
Zum einen, es ist wieder eine Erweiterung des tollen Magie-Universums, das J. K. Rowling erschaffen hat. Insofern klasse! Die ersten beiden Teile fand ich toll, wenngleich sie für mich nicht ganz an die Harry Potter-Filme heranreichten, aber ich hab sie trotzdem unglaublich gerne (und immer wieder) gesehen.
Zum anderen jedoch kam es mir so vor, als hätte man die Handlung arg verkürzt und beschleunigt, um den Film mit einem Schluss enden zu lassen, der auch als Schluss dieser Filmreihe angesehen werden kann. Das ging meines Erachtens nach sehr zu Lasten des Films.
Sicher, nach dem verhältnismäßigen Erfolg von Teil 1 kam Teil 2 an den Kinokassen nicht mehr ganz so gut weg. Man hatte damals schon davon gesprochen, aus den ursprünglich geplanten 5 Teilen nur noch 3 zu machen. Doch hatte ich wirklich gehofft, das wäre nur ein Gerücht, und man würde die Geschichte doch noch ausführlicher schreiben. Aber das geschah nun wohl doch nicht.
Ein paar Beispiele, die mir aufgestoßen sind:
1. Die tragische, in zwei Filmen ausführlich vorbereitete und verwickelte Geschichte von Credence wurde schnell gelöst und aus Aberforth der Vater gemacht. Sicher nicht völlig abwegig, denn dass Credence ein Dumbledore sein musste, hatte man ja in Teil 2 durch das Auftauchen von Fawkes, dem Phönix der Dumbledores, erfahren. Ich hätte zwar eher darauf getippt, dass es sich bei Credence um einen jüngeren Bruder handelte, der ebenso wie seine Schwester Ariana einen Obscurus in sich trug (dass Ariana daran gestorben war, hatte ich bereits nach dem 2. Film vermutet), aber nun gut, er war nun Aberforths Sohn. Warum nicht.
Aber wo Credence in Teil 1 und 2 noch eine tragende Rolle spielte, wurde er in Teil 3 meiner Meinung nach sehr vernachlässigt. Man sah ihn kaum, und wenn, dann hatte er keine großen Szenen. Das stand im krassen Widerspruch zu der Screentime, die er im 2. Teil bekommen hatte und wurde dem komplexen Charakter nicht gerecht.
2. Und wo war das zu Herzen gehende Drama zwischen den beiden sich (teils) noch immer Liebenden Dumbledore und Grindelwald? Davon hatte ich mir mehr erhofft. Jude Law transportierte als Dumbledore noch immer sehr gut den inneren Zwist zwischen Liebe und Verzweiflung, Mads Mikkelsen als Grindelwald kam mir hingegen völlig kalt und seelenlos vor. Unwillkürlich habe ich mir die Frage gestellt: "Wäre das auch so gelaufen, wenn Johnny weiter Grindelwald gespielt hätte?" Vielleicht täusche ich mich ja, aber ich meine, in ihm in Teil 2 wesentlich mehr Emotionen empfunden zu haben als in Mikkelsen in Teil 3. Lag's am Schauspieler? Oder am Drehbuch? Ich finde, Mikkelsen ist ein phantastischer Darsteller. Und er ist sicher in der Lage, Emotionen zu transportieren oder im Zuschauer wachsen zu lassen. Aber bei seinem Grindelwald wuchs bei mir höchstens der Wunsch, ihn nicht mehr als nötig auf der Leinwand zu sehen.
3. Und dann noch: WO war das Duell zwischen ihm und Dumbledore, bei dem Dumbledore ihm den Elderstab abgenommen haben musste? Kommt das vielleicht doch noch in Teil 5, sollte weiter gedreht werden? Was ich nicht glaube. Oder müssen wir Fans uns das jetzt einfach denken, dass das irgendwann in der Zeit zwischen Teil 3 und Harry Potter und die Kammer des Schreckens passiert? Das wird wohl eher der Fall sein.
4. Außerdem fand ich die Geschwindigkeit, mit der Queenie sich von Grindelwald wieder ab- und ihrem Jakob zugewandt hat, fast schon atemberaubend! Ich hatte mir mehr Inhalt erhofft, auch in diesem Handlungsstrang. Mehr Emotionen, kein einfaches Runtererzählen. Und dann waren sie plötzlich verheiratet. -
5. Und wo zum Geier war Tina in dem gesamten Film???
6. Und Dumbledore spazierte langsam in die verschneite Winternacht hinaus. Ende.
Ende? Ich hoffe nicht. Aber ich befürchte, doch.
Es ist wirklich schade, wie sehr doch die Einnahmen an den Kinokassen immer noch über den Erfolg oder Misserfolg einer Filmproduktion bestimmen. Das hat schon einige richtig gute Filme vorübergehend degradiert, die es dann über DVD/Blu-Ray oder später über Streaming geschafft haben, doch noch ein voller Erfolg zu werden (ich sage nur "Equilibrium" oder "Last Action Hero").
Aber ich denke, bei den Phantastischen Tierwesen wird auch das nicht mehr der Fall sein. Bei den genannten Filmen handelt es sich um Perlen, die für sich sprechen. Als Perle kann man Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse aber leider nicht bezeichnen.